- Ein Zweimassenschwungrad sorgt dafür, dass die beim Ein-und Auskuppeln auftretenden Schwingungen abgefedert werden.
- Es sitzt zwischen Motor und Getriebe und stellt die Weiterentwicklung des „klassischen“ Schwungrades dar.
- Mehr über die Anzeichen eines Defekts, den Wechsel und alle anfallenden Kosten erfährst du im folgenden Ratgeber!
Symptome / Anzeichen für einen Defekt des Zweimassenschwungrads
Die eindeutige Diagnose eines Defekts ist vergleichsweise schwierig und kann nur von einem erfahrenen Mechaniker sicher durchgeführt werden.
Im Wesentlichen gibt es zwei Hauptsymptome, mit denen man ein defektes ZMS erkennen kann. Das sind:
- Vibrationen am Kupplungspedal
- Ungewöhnliche Geräusche bei laufendem Motor (poltern / klappern / schlagen) bzw. allgemein unruhiger Motorlauf
Diese können jedoch auch von anderen Schäden am Getriebe oder einem defekten Ausrücklager verursacht werden. Ganz sicher kann man einen Defekt am ZMS erst dann erkennen, wenn man das Getriebe ausgebaut hat.
Ignoriert man die Symptome, kann es unter anderem passieren, dass sich Bauteile aus dem defekten ZMS lösen, ins Getriebe gelangen und dort für einen Getriebeschaden sorgen. Dann ist das Auto nicht mehr fahrbereit und es ergeben sich hohe zusätzliche Reparaturkosten.
[adrotate banner=“53″]Reparatur oder Wechsel des defekten Zweimassenschwungrads
Das Reparieren eines defekten ZMS ist nicht möglich. Hier macht nur der Austausch des defekten Bauteils durch ein Neuteil Sinn.
Gebrauchte Ersatzteile stellen im Übrigen auch keine sinnvolle Option dar, weil der genaue Zustand von Außen nicht ersichtlich ist und man sonst ggfs. den Aufwand für den Getriebeausbau doppelt hätte.
Für den Wechsel des defekten ZMS muss das Getriebe ausgebaut werden. Der genaue Ablauf variiert dabei je nach genauem Fahrzeugmodell und kann je nach Bauweise sehr aufwendig sein.
[adrotate banner=“56″]Kosten für Arbeiten am Zweimassenschwungrad
Die Gesamtkosten variieren je nach Fahrzeugmodell, Bauweise und Ersatzteilhersteller. Insgesamt liegen die Materialkosten für ein neues Zweimassenschwungrad häufig bei etwa 400,- bis 700,- Euro. Bekannte Hersteller sind Sachs, Valeo und LUK.
Der Aufwand für den Ausbau des defekten und Einbau des neuen ZMS ist vergleichsweise hoch, weil dazu das Getriebe immer ausgebaut werden muss.
Aus diesem Grund lohnt es sich meist, auch gleich die Kupplung (Verschleißteil) mit ersetzen zu lassen. Hier kann man je nach Fahrzeug mit zusätzlichen Materialkosten von 100,- bis 400,- Euro rechnen.
Für den Wechsel von Zweimassenschwungrad und Kupplung kann baureihenübergreifend etwa von einem Zeitaufwand zwischen 3 und 8 Stunden ausgegangen werden. Bei einem beispielhaften Stundensatz von 100,- Euro entspricht das Arbeitskosten zwischen 300,- und 800,- Euro.
Somit ergeben sich Gesamtkosten für den Wechsel des ZMS inkl. Kupplung zwischen rund 800,- und 1.900 Euro.
Material / Dienstleistung | geschätzte Preise |
---|---|
Materialkosten Zweimassenschwungrad | rund 400,- bis 700,- Euro |
Materialkosten Kupplung | rund 100,- bis 400,- Euro |
Arbeitskosten (fiktiver Stundensatz: 100,- Euro) | rund 300,- bis 800,- Euro |
Gesamtkosten Zweimassenschwungrad inkl. Kupplung | rund 800,- bis 1.900 Euro |
Bekannte Baureihen mit Problemen am ZMS
Es gibt einzelne Baureihen von Fahrzeugen, die zu Problemen am ZMS neigen. Hier lohnt es sich insbesondere bei einem Gebrauchtwagenkauf, auf die oben genannten Symptome zu achten.
[adrotate banner=“56″]Funktionsweise eines Zweimassenschwungrades und Tipps zum Schonen
Schwingungen an Motorausgang und Getriebeeingang können zu unangenehmen Geräuschen (Getrieberasseln und Karosseriedröhnen) führen. Dem kann ein Zweimassenschwungrad entgegenwirken.
Einfach gesagt besteht ein ZMS dabei aus zwei Schwungrädern (Primärschwungrad und Sekundärschwungrad) welche durch einen Drehschwingungsdämpfer in der Mitte verbunden sind.
Letzterer sorgt dafür, dass die Schwingungen des Motors stark gedämpft werden. Im Ergebnis wird das Rasseln bzw. Dröhnen ebenfalls stark reduziert und der Fahrkomfort gesteigert.
Auch wenn das ZMS ein Verschleißteil ist (Lebensdauer oftmals rund 180.000 bis 200.000 km), gibt es verschiedene Faktoren welche die Lebensdauer verkürzen können und somit verschieden werden sollten. Dazu zählen:
- eine hohe Last durch schwere Anhänger
- ein ruckartiges Einkuppeln
- eine Leistungssteigerung durch Anpassungen in der Motorsoftware / Chiptuning