- Der Zylinderkopf sitzt auf dem Motorblock und schließt diesen nach oben ab. Zwischen Zylinderkopf und Motorblock befindet sich die Zylinderkopfdichtung, welche beide Bauteile zueinander abdichtet. Der Zylinderkopf selbst beinhaltet u.a. die Ventilsteuerung, verschiedene Ein- und Auslasskanäle, die Einspritzdüsen bzw. Injektoren und eventuell vorhandene Zündkerzen.
- Unter anderem aufgrund von altersbedingtem Verschleiß oder infolge einer Überhitzung des Motors kann es zu Schäden an Zylinderkopf und Zylinderkopfdichtung kommen.
- Im Falle einer Undichtigkeit kann es zu Einschränkungen bei der Kühlung bzw. Schmierung des Motors kommen, was im schlimmsten Fall für einen Motorschaden sorgt.
- Mehr über die typischen Symptome eines Defekts, den Wechsel und alle anfallenden Kosten erfährst du im folgenden Ratgeber!
Symptome / Anzeichen für einen Defekt am Zylinderkopf bzw. eine defekte Zylinderkopfdichtung
- Weißer / blauer Rauch aus dem Auspuff
- (Starker) Ölverlust über einen kurzen Zeitraum
- (Starker) Kühlwasserverlust
- Motoröl im Kühlwasserkreislauf (erkennt man bspw. daran, dass das Kühlwasser dunkler bzw. milchig wirkt)
- Kühlwasser im Ölkreislauf (dann kann es zu weißen Rückständen (Schaumbildung) kommen – unter anderem auch am Einfülldeckel)
- Ölaustritt am Zylinderkopf (oft zusammen mit Kühlwasser)
- Abgase im Kühlsystem (Werkstattarbeit mit CO-Tester)
- Fehlerspeichereintrag wie bspw. „Verbrennungsaussetzer Zylinder X“
Weiterfahren mit defektem Zylinderkopf / defekter Zylinderkopfdichtung
Solltest du an deinem Auto eines oder mehrere der genannten Anzeichen feststellen, solltest du schnellstmöglich eine Werkstatt aufsuchen.
Das Risiko eines teuren Motorschadens ist bei einem solchen Defekt sehr hoch. Ein Grund dafür ist zum Beispiel die Vermischung von Motoröl und Kühlwasser, wodurch die Eigenschaften des Motoröls wesentlich verschlechtert werden. Dies ist für den Motor schädlich, da die korrekte Schmierung im Motor nicht mehr sichergestellt ist!
Zudem besteht die Gefahr, dass der Motor durch den Kühlwasserverlust nicht mehr korrekt gekühlt wird und daher überhitzt. Auch hier kann ein teurer Motorschaden die Folge sein.
[adrotate banner=“56″]Womit kann ein Defekt am Zylinderkopf verwechselt werden?
Eventuell liegt kein Schaden am Zylinderkopf, sondern am Motorblock / Kurbelgehäuse selbst vor. Dies kann jedoch nur durch eine Demontage des Zylinderkopfs geprüft werden.
Arbeiten am Zylinderkopf sind sehr komplex und erfordern ein hohes Maß an Fachwissen und Präzision sowie Spezialwerkzeug. Von eigenständigen DIY-Versuchen, ohne die notwendige Erfahrung raten wir dringend ab.
[adrotate banner=“44″]Auswirkungen von Schäden an Zylinderkopf / Zylinderkopfdichtung auf das Bestehen der Hauptuntersuchung
Ob man die Hauptuntersuchung trotz eines beschädigten Zylinderkopfs bzw. dessen Dichtung besteht oder nicht, ist abhängig von den genauen Symptomen.
Besteht eine Ölundichtigkeit mit Abtropfen, stellt dies einen erheblichen Mangel dar und sorgt für ein Nichtbestehen. Ein leichtes Ölschwitzen hingegen wird meist nur als geringer Mangel bewertet und hat dann keinen Einfluss auf das Bestehen.
Kommt es zu einem Kühlwasserverlust oder einer nichtbestandenen Abgasuntersuchung, stellt dies ebenso einen erheblichen Mangel dar. In beiden Fällen wird die Hauptuntersuchung nicht bestanden.
[adrotate banner=“56″]Reparatur / Wechsel von Zylinderkopf bzw. Zylinderkopfdichtung
Zunächst stellt sich für viele Autofahrer die Frage, ob denn nun der gesamte Zylinderkopf oder nur die entsprechende (undichte) Zylinderkopfdichtung gewechselt werden muss. Dies kann nicht pauschal beantwortet werden und hängt immer vom individuellen Fall und den entsprechenden Symptomen ab.
Für eine eindeutige Aussage muss der Zylinderkopf demontiert sein. Erst dann kann geprüft werden, ob eine eventuellen Undichtigkeit von der Zylinderkopfdichtung, vom Zylinderkopf oder ggfs. sogar vom Motorblock stammt.
Meist reicht aber tatsächlich ein Austausch der Zylinderkopfdichtung. Diese muss immer vollständig durch ein Neuteil ersetzt werden, da sie nicht instand gesetzt werden kann.
Ablauf der Arbeiten am Zylinderkopf
Abhängig von der genauen Konstruktion müssen vor der Demontage des Zylinderkopfs verschiedene andere Komponenten wie Zündkerzen, Einspritzdüsen, Ansaugbrücke und / oder Krümmer demontiert werden. Zudem sollte das Kühlwasser abgelassen werden.
Außerdem muss der Zahnriemen oder die Steuerkette vom Rad der Nockenwelle gelöst werden.
Sobald der Zylinderkopf frei zugänglich ist, kann er demontiert werden. Danach wird – wie bereits angesprochen – geprüft, woher die Undichtigkeit genau kommt und anschließend entschieden, welche Bauteile erneuert werden müssen.
Somit könnt im nächsten Schritt bspw. eine undichte Zylinderkopfdichtung ersetzt werden. Je nach Diagnose müssen teilweise zusätzliche Bauteile ausgetauscht werden. So kann es unter anderem zu Schäden an den Ventilen / Ventilschaftabdichtungen, den Kolbenringen, dem Kolben selbst und dem Motorblock gekommen sein.
In jedem Fall müssen die Zylinderkopfschrauben erneuert werden, da diese Dehnschrauben sind und nur einmal verwendet werden dürfen.
Muss der gesamte Zylinderkopf ausgetauscht werden, sollte mit Blick auf den Gesamtzustand des Autos abgewägt werden, ob sich eine solche Reparatur lohnt oder ob sie einem wirtschaftlichen Totalschaden gleichkommt.
Gleiches gilt, wenn es zu einem sogenannten Wassserschlag kam. Bei dieser Art von Motorschaden ist Kühlwasser in den Brennraum gelangt. Dann müssen bspw. die Pleuelstangen ersetzt werden.
[adrotate banner=“44″]Kosten für Arbeiten am Zylinderkopf
Entscheidend für den erforderlichen Reparaturaufwand ist vor allem die zugrunde liegende Ursache für die Undichtigkeit. Zudem variiert der Aufwand für die Demontage des Zylinderkopfs je nach Fahrzeugmodell und Motor stark.
Ist lediglich die Zylinderkopfdichtung zu wechseln, kann man für die neue Dichtung und die neuen Schrauben mit Materialkosten von 150,- bis 450,- Euro rechnen. Ein bekannter Ersatzteilhersteller ist Elring.
Muss der gesamte Zylinderkopf ersetzt werden, entstehen häufig Materialkosten zwischen 600,- und 1.500 Euro. Eine kostengünstige Option gegenüber Neuteilen sind oft generalüberholte Zylinderköpfe.
Der genaue Zeitaufwand ist zum einen abhängig davon, wie viele andere Bauteile zum Ausbau demontiert werden müssen. Zudem ist entscheidend, was die genaue Ursache für die Undichtigkeit ist und wie lange die Fehlersuche dauert.
Insgesamt werden für die Arbeiten meist zwischen drei und acht Stunden benötigt. Ausgehend von einem Stundensatz in Höhe von 100,- Euro ergeben sich somit Arbeitskosten von rund 300,- bis 800,- Euro.
Hinzu kommen außerdem die Kosten für das neue Motoröl und einen neuen Ölfilter. Hier kann man je nach erforderlicher Ölmenge und -sorte mit Kosten zwischen 35,- und 130,- Euro rechnen. Spezielle Ölsorten können noch für deutlich höhere Kosten sorgen.
Auch das Kühlwasser muss erneuert werden. Je nach Motor werden davon etwa drei bis fünf Liter benötigt. Pro Liter kann man mit Kosten von rund 8,- bis 10,- Euro rechnen. Somit ergeben sich etwa 25,- bis 50,- Euro.
[adrotate banner=“71″]Material / Dienstleistung | Wechsel Zylinderkopfdichtung | Wechsel Zylinderkopf |
---|---|---|
Materialkosten | 150,- bis 450,- Euro | 600,- bis 1.500 Euro |
Arbeitskosten (fiktiver Stundensatz: 100,- Euro) | 300,- bis 800,- Euro | 300,- bis 800,- Euro |
Neues Motoröl inkl. Ölfilter | 35,- bis 130,- Euro | 35,- bis 130,- Euro |
Kühlwasser | 25,- bis 50,- Euro | 25,- bis 50,- Euro |
Gesamtkosten | rund 500,- bis 1.450 Euro | rund 1.000 bis 2.500 Euro |
Übrigens: Je nach Bauweise des Motors kann es vorkommen, dass zwei Zylinderbänke mit zwei Zylinderköpfen und somit auch zwei Zylinderkopfdichtungen verbaut sind. Dann kann man grob von doppelten Arbeits- und Materialkosten ausgehen.
Bedeutung und Verschleiß der Zylinderkopfdichtung
Die Zylinderkopfdichtung sitzt zwischen Zylinderkopf und Motorblock / Kurbelgehäuse und dichtet diese gegeneinander ab. Außerdem gewährleistet sie, dass unterschiedliche Temperaturen im Zylinderkopf und im Motorblock nicht zu Verspannung zwischen diesen beiden Bauteilen führen (unterschiedliche Wärmeausdehnung).
Zylinderkopfdichtungen gelten als Verschleißteile. Grund dafür sind verschiedene chemisch-physikalische Vorgänge, denen die Dichtungen permanent ausgesetzt sind. Im Falle einer Undichtigkeit kann es dazu kommen, dass Kühlwasser in das Motoröl und / oder Verbrennungsgase ins Öl bzw. Kühlwasser gelangen.
Unter normalen Umständen hat die Zylinderkopfdichtung jedoch eine lange Lebensdauer, die wiederum der Fahrzeuglebensdauer entspricht. Probleme treten vor allem bei PKWs mit einer hohen Laufleistung oder in Folge einer Überhitzung des Motors auf.
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