- Zündaussetzer können prinzipiell nur bei Otto-Motoren (=“Benziner“) auftreten, weil diese zum Entzünden des Gemisches eine Zündkerze benötigen. Bei Dieselmotoren, welche durch hohen Druck das Gemisch zur Selbstzündung bringen, spricht man allgemein von Verbrennungsaussetzern.
- Wenn du Zündaussetzer / Verbrennungsaussetzer bei deinem Otto-Motor bemerkst, ist es hilfreich, zunächst zu beobachten ob diese sporadisch oder dauerhaft auftreten. So hilfst du der Werkstatt dabei, die Problemursache einzugrenzen. Als Ursache kommen neben Defekten im Bereich der Zündanlage oder an den Einspritzdüsen auch fehlende Kompression des Motors infrage.
- Mehr über typische Defekte, die erforderlichen Reparaturarbeiten und anfallende Kosten erfährst du im folgenden Ratgeber!
Typische Anzeichen dafür, dass ein Motor Zündaussetzer bzw. Verbrennungsaussetzer hat
- Motor ruckelt / Motor läuft unrund
- Motor springt schlecht an
- Leistungsverlust
- Erhöhter Kraftstoffverbrauch
- Fehlerspeichereintrag wie bspw. „Verbrennungsaussetzer Zylinder 1“ oder „Zylinderausblendung wegen Verbrennungsaussetzer aktiv“
Typische Ursachen dafür, dass ein Motor Zündaussetzer bzw. Verbrennungsaussetzer hat
Zunächst muss ermittelt werden, auf welchem Zylinder das Problem besteht. Hierzu kann neben dem Auslesen des Fehlerspeichers bspw. eine Kompressionsdruckprüfung durchgeführt werden. Zudem können Zündkabel bzw. Zündspule von einem auf den anderen Zylinder getauscht werden um herauszufinden, ob der Fehler „mitwandert“.
Zündanlage defekt
Otto-Motoren müssen im Gegensatz zu Dieselmotoren fremdgezündet werden. Hierfür werden Zündkerzen verwendet. Im Fall einer defekten Zündanlage kommen vor allem folgende Ursachen infrage:
- Zündkerze(n) defekt
- Zündspule(n) defekt
- Zündkabel / Zündleitung defekt(Ursache hierfür kann bspw. ein Marderbiss sein)
- Feuchtigkeit in der Zündanlage
Tipp: Klicke auf die verlinkten Beiträge (unterstrichen), um mehr über anfallende Kosten zu erfahren.
[adrotate banner=“56″]Motor hat keine Kompression
Kann der Druck in einem oder mehreren Zylindern nicht gehalten werden, spricht man von einem Kompressionsverlust. Dann entweicht während des Verdichtens des Kraftstoff-Luft-Gemischs (=“2. Takt“) Druck aus dem Brennraum. In der Folge können Zündaussetzer bzw. Verbrennungsaussetzer entstehen.
In der Werkstatt kann mit einem Kompressionstest ermittelt werden, auf welchem Zylinder ein Kompressionsverlust besteht. Dazu wird bspw. eine Zündkerze herausgeschraubt und an dieser Stelle der Kompressionstester in den Motor eingeführt. Beim anschließenden Motorstart, wird der aufgebaute Druck erfasst und mit den Soll-Werten bzw. den Messergebnissen der anderen Zylinder verglichen.
Es kommen u.a. folgende Ursachen für fehlende Kompression infrage:
- Kolbenringe defekt / undicht
- Probleme mit den Ventilen / der Ventilführung
- Nockenwellen– oder Kurbelwellenschäden
- Fehlerhafte Montage infolge einer vorangegangenen Reparatur
- Risse in Zylinderkopfdichtung, Zylinderkopf oder Zylinderwand
- anderweitiger mechanischer Verschleiß am Motor
Die Kosten variieren hierbei je nach genauer Problemursache und Motor stark. In bestimmten Fällen kann fehlende Kompression auch den wirtschaftlichen Totalschaden eines Autos bedeuten.
Einspritzventil / Einspritzdüsen defekt
Damit alle Zylinder korrekt laufen, muss die vom Motorsteuergerät als Optimum ermittelte Kraftstoffmenge korrekt eingespritzt werden. Unter anderem aufgrund defekter Einspritzdüsen kann es vorkommen, dass ein Zylinder zu viel oder zu wenig Kraftstoff erhält und dann Zündaussetzer bzw. Verbrennungsaussetzer hat.
Mehr Informationen hierzu findest du in diesem Ratgeber.
Weitere mögliche Ursachen
- Kabelbruch / Elektronischer Defekt
- Motorsteuergerät defekt
- Saugrohrumschaltung defekt
- Luftmassenmesser defekt
- Nockenwellenversteller defekt
Weiterfahren, obwohl der Motor Zündaussetzer bzw. Verbrennungsaussetzer hat?
Bemerkst du, dass dein Motor Verbrennungsaussetzer hat, solltest du zeitnah eine Werkstatt aufsuchen und die genaue Problemursache ermitteln und beheben lassen. Anderenfalls kann der Katalysator durch unverbrannten Kraftstoff schaden nehmen. Muss dieser ersetzt werden, kann dies schnell für Kosten von 1.000 Euro und mehr sorgen.
Hauptuntersuchung obwohl der Motor Zündaussetzer bzw. Verbrennungsaussetzer hat?
Hat der Motor Zündaussetzer bzw. Verbrennungsaussetzer auf einem oder mehreren Zylindern, handelt es sich um einen erheblichen Mangel der dafür sorgt, dass die Hauptuntersuchung nicht bestanden wird.
Baureihen mit bekannten Problemen rund um Zündaussetzer bzw. Verbrennungsaussetzer
Zündaussetzer bzw. Verbrennungsaussetzer können grundsätzlich bei allen Otto-Motoren auftreten. Besonders häufig ist dies bei Autos mit hoher Laufleistung der Fall. Darüber hinaus gibt es einzelne Motoren, die erfahrungsgemäß häufiger zu diesen Problemen neigen. Dazu zählen bspw:
- 1.4 / 1.8 / 2.0 TSI aus der VAG Gruppe (u.a. VW, Audi, Škoda, Seat)
- M272 /273 von Mercedes Benz (unter anderem verbaut in E-Klasse, ML-Klasse und R-Klasse)
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