- Der Katalysator (oft auch nur als „Kat“ bezeichnet) ist ein Teil der Abgasanlage. Er sorgt dafür, dass ein Großteil der in den Abgasen enthaltenen Schadstoffe durch chemische Reaktionen weitestgehend reduziert wird.
- Verschiedene Ursachen können dafür sorgen, dass ein Katalysator nicht mehr korrekt arbeitet. Oftmals fällt dies erst während der Hauptuntersuchung auf.
- Mehr über typische Symptome, den Wechsel und alle anfallenden Kosten erfährst du im folgenden Ratgeber!
Symptome / Anzeichen eines defekten Katalysators
- Auffälliger Abgasgeruch
- Motorkontrollleuchte (MIL) leuchtet (= es liegt ein abgasrelevanter Fehler vor) oder blinkt (= es liegt ein Fehler vor, der den Katalysator schädigt).
- Erhöhte Abgaswerte (werden bspw. im Rahmen der Hauptuntersuchung ermittelt)
- „Rasselgeräusche„
- Eingeschränkte Leistung
- Motor springt in den Notlauf
- Bläuliche Abgase
- Fehlerspeichereintrag wie bspw. „Katalysatorwirkung unzureichend“
Ursachen eines defekten Katalysators
- Altersbedingter Verschleiß
- Falsche Gemischbildung
- Fehlzündungen / Falscher Zündzeitpunkt
- Schubabschaltung defekt
Weiterfahren mit defektem Katalysator?
Bei einem defekten Katalysator kann es passieren, dass andere Bestandteile der Auspuffanlage (insbesondere Vor,- Mittel,- oder Endschalldämpfer) durch gelöste Einzelteile aus dem Katalysator zugesetzt werden.
Dies kann dazu führen, das der Auspuff verstopft und der Motor schlimmstenfalls nicht mehr startet. Zudem müssen die geschädigten Schalldämpfer dann ersetzt werden, was hohe Zusatzkosten verursacht.
Aus diesen Gründen ist es wichtig, schon bei den ersten Anzeichen eines Defekts eine Werkstatt aufzusuchen.
Auswirkungen eines defekten Katalysators auf die Hauptuntersuchung
Funktioniert der Katalysator nicht mehr korrekt, fällt dies im Rahmen des Abgastests auf. Die Hauptuntersuchung wird dann nicht bestanden.
[adrotate banner=“62″]Reparatur oder Wechsel des Katalysators
Um einen defekten Katalysator eindeutig zu diagnostizieren, muss zunächst ein Abgastest durchgeführt werden.
Bestätigt sich hier der Verdacht auf einen Defekt, wird der defekte Katalysator durch ein Neuteil ersetzt. Es macht hier auch keinen Sinn, auf gebrauchte Autoersatzteile zurückzugreifen, da bei diesen der Verschleiß nicht ersichtlich ist.
Es gibt sowohl fahrzeugspezifische Katalysatoren als auch sogenannte „Universal-Kats“. Letztere sind zwar günstiger, müssen aber aufwendiger eingebaut werden. Welche Variante sich für dein Auto empfiehlt, solltest du mit der Werkstatt besprechen.
Ablauf der Arbeiten
Je nach Fahrzeugmodell und Bauweise variiert der genaue Ablauf für den Wechsel. Auf der Hebebühne muss zunächst die Unterbodenverkleidung demontiert werden.
Danach kann der betroffene Katalysator ausgebaut werden. Nicht selten sorgen korrodierte Schrauben oder Muttern für zusätzlichen Aufwand beim Ausbau.
Nach erfolgreichem Ausbau kann der neue Katalysator eingebaut oder eingeschweißt (im Falle eines „Universal-Kats“) werden. Zudem lohnt es sich, direkt die Lambdasonden (Vorkat- und Nachkat-Sonde) wechseln zu lassen.
Ein abschließender Abgastest stellt sicher, dass der Katalysator korrekt arbeitet. Dies ist auch einer der Gründe, weswegen ein Wechsel immer von einer KFZ-Werkstatt durchgeführt werden sollte.
[adrotate banner=“56″]Kosten für den Wechsel des Katalysators
Die Materialkosten für einen neuen Katalysator liegen je nach Art des Katalysators und Fahrzeugtyp bei rund 500,- bis 800 Euro.
Bekannte Hersteller sind beispielsweise Ernst, HJS, Imasaf oder Eberspächer. Sind mehrere Katalysatoren miteinander kombiniert verbaut, können die Materialkosten auch bei bis zu 2.300 Euro liegen.
Oft kann man mit einem Universal-Katalysator Geld sparen. Diese müssen zwar immer individuell angepasst und in fast allen Fällen angeschweißt werden, sind aber in der Anschaffung deutlich günstiger.
Allerdings sind sie nicht bei jedem Fahrzeugmodell eine Option. Frag diesbezüglich einfach in deiner Werkstatt nach. Die Materialkosten liegen dann bei rund 100,- bis 450,- Euro.
Für den Wechsel eines fahrzeugspezifischen Katalysators werden meist zwischen einer und drei Stunden benötigt. Soll ein Universal-Kat verbaut werden, liegt der Aufwand höher.
Der genaue Zeitaufwand ist zum einen davon abhängig, wie viele andere Bauteile (Unterbodenverkleidung, Auspuffbefestigung, Rohrverbinder etc.) zum Wechsel demontiert werden müssen. Zum anderen ist entscheidend, wie leicht sich der alte Katalysator demontieren lässt.
So kann es beispielsweise sein, dass der Auspuffflansch durch Korrosion nicht gelöst werden kann und dies den Gesamtaufwand erhöht.
Ausgehend von einem Stundensatz in Höhe von 100,- Euro ergeben sich für den Einbau eines fahrzeugspezifischen Katalysators somit Arbeitskosten von rund 100,- bis 300,- Euro.
Insgesamt kommt man gemäß dieser Kalkulation daher auf Gesamtkosten von rund 600,- bis 1.100 Euro. Ein Kulanzantrag ist in der Regel nur dann aussichtsreich, wenn das Auto noch relativ neu ist (maximal 2-3 Jahre alt).
[adrotate banner=“30″]Katalysator wechseln – Kosten in tabellarischer Übersicht
Material / Dienstleistung | geschätzte Preise |
---|---|
Katalysator (Neuteil) | rund 500,- bis 800,- Euro |
Arbeitskosten | 100,- bis 300,- Euro |
Gesamtkosten Wechsel Katalysator | rund 600,- bis 1.100 Euro |
Bedeutung des Katalysators
In der Abgasanlage moderner PKW sind teilweise bis zu vier Katalysatoren verbaut. Dabei wird zwischen Vorkat, Nach/Hauptkat, NOx-Kat und Oxidationskatalysatoren unterschieden.
Katalysatoren haben in PKWs die größte Auswirkung auf eine niedrige Abgasemission. Nach Austritt aus dem Motor durchströmen die Abgase dazu tausende feine Kanäle, welche mit Platin, Rhodium und Palladium beschichtet sind.
So werden Kohlenstoffe (CO), Stickoxide (NOx) und Kohlenwasserstoffverbindungen (HC) zu Kohlenstoffdioxid (CO2) Stickstoff (N₂) und Wasser (H2O) oxidiert. Das entstehende CO2 ist zwar ebenfalls umweltschädlich, allerdings weniger stark als die zunächst entstehenden Schadstoffe.
Ein Katalysator hat unter optimalen Bedingungen einen Wirkungsgrad von bis zu 98%. Er kann jedoch nur dann mit hohem Wirkungsgrad arbeiten, wenn der Restsauerstoffgehalt in den Abgasen optimal ist.
Daher erfasst eine Lambdasonde vor und eine Lambdasonde hinter dem Katalysator den Restsauerstoffgehalt der Abgase. Die Messwerte werden an das Motorsteuergerät geleitet, sodass dieses die Gemischbildung entsprechend anpassen kann.
Zudem ist entscheidend, dass der Katalysator seine optimale Betriebstemperatur erreicht. Diese liegt bei etwa 400 bis 600 °C.
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