- Verliert ein Auto Öl, bemerkt man dies meist durch Ölflecken (im Motorraum / unter dem Fahrzeug) oder ein „Ölschwitzen“.
- Besteht hingegen ein erhöhter Ölverbrauch, bemerkt man keine Flecken sondern stellt lediglich fest, dass überdurchschnittlich oft Motoröl nachgefüllt werden muss. Ist dies bei deinem Auto der Fall, empfehle ich zusätzlich diesen Ratgeber rund um einen erhöhten Ölverbrauch.
- Handelt es sich um einen massiven Ölverlust in Form einer Ölpfütze unter dem Auto, sollte das Auto in die nächste Werkstatt abgeschleppt werden. Anderenfalls droht ein teurer Motor- und Umweltschaden. Dies gilt auch immer dann, wenn bereits die rote Ölkontrollleuchte leuchtet (Ölkannensymbol).
- Mehr über mögliche Ausprägungen eines Ölverlustes, typische Ursachen, erforderliche Reparaturen und alle anfallenden Kosten erfährst du im folgenden Ratgeber!
- Übrigens: Bist du dir bei einem Fleck unter dem Auto noch unsicher, um welchen Betriebsstoff es sich handelt, hilft dieser Ratgeber weiter.
Neben abtropfendem Motoröl und dem Ölschwitzen, kann es u.a. noch zu folgenden Symptomen kommen:
- Ölstand unter Minimum
- Ölwarnleuchte aktiv
- Motor klackert
Gibt es an verschiedenen Stellen im Motorraum verschmiertes Motoröl, sollte in der Werkstatt zunächst eine professionelle Motorwäsche stattfinden. Anschließend kann ermittelt werden, an welchen Stellen das Öl genau austritt.
Alternativ kann dem Motoröl auch ein spezielles Kontrastmittel beigegeben werden. Nachdem der Motor einige Zeit gelaufen ist kann man dann mit einer UV-Lampe sehen, an welchen Stellen das Öl zuletzt ausgetreten ist.
[adrotate banner=“53″]Mögliche Ursachen, wenn das Auto Öl verliert
Die Folgenden Punkte beziehen sich auf einen Verlust von Motoröl. Es hat typischerweise eine tiefschwarze Farbe, riecht häufig verbrannt und fühlt sich „schmierig“ an.
Ablassschraube der Ölwanne oder Ölfiltergehäuse undicht
Tritt der Ölverlust nach einem Ölwechsel bzw. nach einer Inspektion auf, ist es nicht unwahrscheinlich, dass das Anzugsdrehmoment der Ölablassschraube oder des Ölfilters (bzw. dessen Gehäuses) nicht eingehalten wurde und das Öl dort hinausläuft. Das gleiche Problem kann auftreten, wenn die Dichtringe beim letzten Ölwechsel nicht erneuert wurden.
Um das Problem zu beheben, muss die Ölablassschraube nochmal nach Herstellervorgaben festgezogen werden. Gleiches gilt für den Ölfilter bzw. dessen Gehäuse. Anschließend muss das verlorene Öl nachgefüllt werden. Danach darf es zu keinem weiteren Ölverlust kommen.
Ölwanne undicht
Bei Fahrzeugen mit hoher Laufleistung kommt es vereinzelt vor, dass die Ölwannendichtung undicht wird und dort entsprechend Motoröl austritt. Dies kann zu einem leichten „Ölschwitzen“ oder zu einem Abtropfen von Motoröl führen.
Auch ein mechanischer Defekt an der Ölwanne – bspw. nach einem Unfall – kann für einen Ölverlust sorgen.
Unabhängig davon, ob lediglich die Ölwannendichtung oder die gesamte Ölwanne ersetzt werden muss, muss die Ölwanne zunächst ausgebaut werden. Der Aufwand variiert hier je nach Bauweise des Fahrzeuges stark. Teilweise muss dafür sogar der Motor ausgebaut werden.
Material / Diensleistung | Ölwannendichtung wechseln | Ölwanne wechseln |
---|---|---|
Arbeitskosten (je nach Zugänglichkeit der Ölwanne) | 120,- bis 480,- Euro | 120,- bis 480,- Euro |
Materialkosten | 10,- bis 50,- Euro | 100,- bis 450,- Euro |
Ölwechsel | 35,- bis 130,- Euro | 35,- bis 130,- Euro |
Gesamtkosten | rund 170,- bis 700,- Euro | rund 250,- bis 1.100 Euro |
Kurbelwellen- oder Nockenwellensimmerring undicht
Simmerringe sind Dichtungen, die an Kurbel- und Nockenwelle dafür sorgen, dass dort kein Öl aus dem Motor gelangt. Ist einer der Simmerringe defekt, kommt es zu einem Ölverlust.
Je nach Konstruktion kann das austretende Öl dann bspw. das Gewebe des Zahnriemen– oder Keilrippenriemens angreifen und so schlimmstenfalls für einen teuren Motorschaden sorgen. Daher solltest du bei einem entsprechenden Verdacht zeitnah eine Werkstatt aufsuchen.
Abhängig davon, welcher Simmerring genau undicht ist, muss man mit Materialkosten zwischen 20,- und 150,- Euro rechnen. Hinzu kommt der Arbeitsaufwand, welcher zwischen einer und bis zu acht Stunden (Kurbelwellensimmerring getriebeseitig) liegen kann.
Ausgehend von einem Stundensatz in Höhe von 100,- Euro können somit Gesamtkosten von rund 150,- bis hin zu 950,- Euro entstehen.
Baureihen, bei denen es häufig zu Problemen mit den Kurbelwellensimmerringen kommt sind unter anderem der Opel Astra G, der VW Golf 5 und viele Dieselmotoren von BMW aus den Jahren 1998 bis 2012.
Probleme mit den Nockenwellensimmerringen gibt es hingegeben oftmals beim Renault Megane 2, dem Opel Astra H, dem Opel Zafira B und dem BMW E39 520i.
[adrotate banner=“30″]Weitere mögliche Ursachen:
- Turboschlauch undicht
- Turboschlauchdichtung undicht
- Ölkühler undicht
- Ölleitungen undicht
- Zylinderkopfdichtung defekt
- Kurbelgehäuseentlüftung defekt
- Ventildeckeldichtung undicht
Darüber hinaus kann es sich bei dem ausgetretenen Öl auch um Servoöl oder Getriebeöl handeln.
Für austretendes Servoöl kann bspw. eine defekte Servopumpe oder ein defektes Lenkgetriebe verantwortlich sein. Verschlissene Dichtungen am Automatikgetriebe hingegen können für austretendes Getriebeöl sorgen.
[adrotate banner=“75″]Auswirkungen eines Ölverlustes auf die Hauptuntersuchung
Handelt es sich um einen starken Ölverlust mit Abtropfen, stellt dies einen erheblichen Mangel dar und sorgt dafür, dass die Hauptuntersuchung nicht bestanden wird.
Besteht lediglich ein leichtes Ölschwitzen, wird dies meist als geringer Mangel verbucht und hat keine Auswirkung auf das Bestehen der Hauptuntersuchung. Es wird jedoch stets ein Wechsel des defektes Teils empfohlen.
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