- Bremsflüssigkeit (auch als Bremsfluid bezeichnet) dient als Hydraulikflüssigkeit im Bremssystem und leitet die Bremskraft beim Betätigen des Bremspedals vom Hauptbremszylinder an die Radbremsen weiter.
- Da Bremsflüssigkeit hygroskopisch ist, nimmt sie Wasser auf. Aufgrund der beim Bremsen entstehenden Wärme, kann dieses Wasser im System zu einer Dampfblasenbildung führen. Weil diese Luft komprimiert werden kann, ist ein Nachlassen der Bremskraft die Folge. Auch ein kompletter Ausfall des Bremssystems ist dann möglich.
- Mehr über typische Symptome, den Wechsel und alle anfallenden Kosten erfährst du im folgenden Ratgeber!
Symptome / Anzeichen für einen erforderlichen Wechsel der Bremsflüssigkeit
- Wechselintervall des Fahrzeugherstellers ist erreicht (siehe Serviceheft)
- Erhöhter Wasseranteil in der Bremsflüssigkeit / alte Bremsflüssigkeit
- Langer Bremspedalweg, bis die Bremswirkung einsetzt
- Nachlassende Bremsleistung
- Farbe der Bremsflüssigkeit ist schwarz oder grau
- Bremsflüssigkeitsstand im Ausgleichsbehälter unter MIN / zu wenig Bremsflüssigkeit
- Fehlerspeichermeldung bzw. Hinweis im Kombiinstrument wie bspw. „Bremsflüssigkeitsstand gering“
Wie oft muss die Bremsflüssigkeit erneuert werden?
Üblicherweise wird ein Wechselintervall von zwei Jahren empfohlen – ungeachtet der vom Fahrzeug zurückgelegten Kilometer. Zudem ist das Intervall für den Bremsflüssigkeitswechsel vom Fahrzeughersteller vorgegeben, sodass der Wechsel regelmäßig im Rahmen der einzelnen Inspektionen stattfindet.
Übrigens: Der Wassergehalt und damit der Zustand der Bremsflüssigkeit kann in der Werkstatt auch mit einem speziellen Gerät überprüft werden.
Bei einem Gebrauchtwagenkauf solltest du im Scheckheft bzw. am Bremsflüssigkeitsbehälter im Motorraum überprüfen, wann diese zuletzt gewechselt wurde und ob Herstellervorgaben allgemein immer eingehalten wurden.
[adrotate banner=“56″]Wie wird die Bremsflüssigkeit gewechselt?
Alte Bremsflüssigkeit wird in der Praxis immer vollständig durch neue Bremsflüssigkeit ersetzt. In der Werkstatt wird dazu ein spezielles Bremsenentlüftungsgerät am Bremsflüssigkeits-Ausgleichsbehälter im Motorraum angeschlossen.
Anschließend werden nacheinander die Entlüftungsventile an den einzelnen Radbremsen geöffnet. Nun kann das System mit neuer Bremsflüssigkeit durchgespült werden.
Hier kann es zu zusätzlichem Arbeitsaufwand kommen, wenn die Entlüftungspunkte korrodiert sind und sich nur schlecht oder gar nicht öffnen lassen. Schlimmstenfalls muss dann ein neuer Bremssattel verbaut werden. Dies ist auch erforderlich, wenn die Entlüftungsventile beim „Öffnungsversuch“ abbrechen.
Nach erfolgtem Wechsel sollte noch eine Kontrolle der Bremsleistung auf dem Bremsprüfstand erfolgen.
[adrotate banner=“50″]Was kostet ein Bremsflüssigkeitswechsel?
Die Materialkosten für die neue Bremsflüssigkeit liegen insgesamt bei etwa 25,- bis 50,- Euro. Bekannte Hersteller sind beispielsweise Castrol, Liqui Moly, ATE und TRW.
Ein Bremsflüssigkeitswechsel dauert meist zwischen einer halben und einer Stunde. Ausgehend von einem Stundenlohn in Höhe von 100,- Euro ergeben sich demnach Arbeitskosten zwischen 50,- und 100,- Euro.
Insgesamt kommt man gemäß dieser Kalkulation auf Gesamtkosten zwischen 75,- und 150,- Euro. Werkstattketten wie A.T.U bieten oft auch (günstigere) Festpreisangebote an.
Bremsflüssigkeit wechseln – Kosten in tabellarischer Übersicht
Material / Dienstleistung | geschätzte Preise |
---|---|
neue Bremsflüssigkeit | 25,- bis 50,- Euro |
Arbeitskosten | 50,- bis 100,- Euro |
Gesamtkosten Bremsflüssigkeitswechsel | rund 75,- bis 150,- Euro |
Warum muss die Bremsflüssigkeit gewechselt werden?
Bremsflüssigkeit dient als Hydraulikflüssigkeit im Bremssystem und leitet die Bremskraft beim Betätigen des Bremspedals vom Hauptbremszylinder an die Radbremsen weiter.
Da Bremsflüssigkeit hygroskopisch ist, nimmt sie Wasser auf. Aufgrund der beim Bremsen entstehenden Wärme, kann dieses Wasser im System zu einer Dampfblasenbildung führen.
Weil diese Luft dann komprimiert werden kann, ist ein Nachlassen der Bremskraft die Folge. Auch ein kompletter Ausfall des Bremssystems ist dann möglich. Besonders hoch ist das Risiko dafür bei einer starken Belastung der Bremsanlage – bspw. bei längeren Bergabfahrten. Hier empfiehlt es sich daher so oft wie möglich die „Motorbremse“ zu nutzen.
Bremsflüssigkeit wird in verschiedene Klassen eingeteilt. Verbreitet sind dabei die Normen DOT 3, DOT4, DOT5 und DOT 5.1. Je höher die DOT-Klasse, desto höher der Siedepunkt.
Bremsflüssigkeit ist hochgiftig, ätzend und hat fast immer eine gelbliche (DOT 4) bzw. blaue (DOT 5) Farbe. Im Falle einer Undichtigkeit muss sie mit einem Bindemittel aufgenommen und anschließend über den Sondermüll entsorgt werden.
Weiterfahren mit zu wenig Bremsflüssigkeit?
Hast du bemerkt, dass der Bremsflüssigkeitsstand im Ausgleichsbehälter unterhalb der MIN-Markierung ist, besteht das erhebliche Risiko, dass die Bremsanlage des Autos nicht mehr sicher ist. Das stellt für dich und andere Verkehrsteilnehmer eine große Gefahr dar. Lass das Auto daher in eine Werkstatt abschleppen.
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