- Im Gegensatz zu Otto-Motoren (=“Benziner“) besitzen Dieselmotoren keine Zündkerzen, welche das Kraftstoff-Luft-Gemisch entzünden. Stattdessen wird die angesaugte Luft im Motor zunächst so stark komprimiert, dass sich der anschließend eingespritzte Dieselkraftstoff selbst entzündet. Dieselmotoren werden daher auch als „Selbstzünder“ bezeichnet.
- Um eine optimale Kraftstoffverbrennung auch bei niedrigen Temperaturen bzw. kaltem Motor sicherzustellen, besitzen Dieselmotoren Glühkerzen (auch als Glühstifte oder Vorglühkerze bezeichnet). Sie haben die Aufgabe, den kalten Brennraum vorzuheizen, damit sich der eingespritzte Dieselkraftstoff leichter zünden kann.
- Glühkerzen dienen somit als „Kaltstarthilfe“ für Dieselmotoren. Mehr über die typischen Symptome eines Defekts, den Wechsel und alle anfallenden Kosten erfährst du im folgenden Ratgeber!
Symptome / Anzeichen für defekte bzw. durchgebrannte Glühkerzen
- Startprobleme (oft vor allem bei niedrigen Außentemperaturen)
- Kontrolllampe der Vorglühanlage leuchtet oder blinkt
- Fehlerspeichereintrag wie bspw. „Glühkerze Zylinder X defekt“
- „Nageln“ während der Fahrt
- Verstopfter / voller Dieselpartikelfilter (DPF)
Weiterfahren mit defekten Glühkerzen?
Wird das Auto trotz defekter Glühkerzen weiterhin genutzt, kann es zu Schäden am Vorglühsteuergerät und / oder den entsprechenden Sicherungen kommen!
Zudem können defekte Glühkerzen im schlimmsten Fall wegschmelzen und den Brennraum oder den Zylinderkopf beschädigen. Aus diesen Gründen ist es empfehlenswert, schon bei ersten Anzeichen eines Defekt eine Werkstatt aufzusuchen.
[adrotate banner=“53″]Hauptuntersuchung trotz defekter Glühkerzen?
Wird infolge des Defekts eine Fehlermeldung im Steuergerät hinterlegt, kann dies je nach genauer Art des Fehlers und abhängig von der Auslegung des Prüfers dazu führen, dass die Hauptuntersuchung nicht bestanden wird.
Reparatur oder Wechsel der Glühkerzen
In der Werkstatt muss zunächst diagnostiziert werden, ob die Ursache für die jeweiligen Symptome tatsächlich defekte Glühkerze(n) sind. Ist die Diagnose gesichert, müssen die defekten Glühkerzen durch Neuteile ersetzt werden. Eine Reparatur oder der Einsatz gebrauchter Autoersatzteile stellen hier keine Option dar.
Der genaue Aufwand für den Ausbau der alten Glühkerzen variiert je nach Fahrzeugmodell. Oftmals müssen vor dem Ausbau der Kerzen nur elektrische Leitungen demontiert werden. In anderen Fällen ist es jedoch erforderlich andere Bauteile – wie bspw. den Ansaugkrümmer – auszubauen.
Glühkerzen lassen sich oftmals nur sehr schwer lösen, da sie häufig korrodieren. In jedem Fall ist Fingerspitzengefühl gefragt, damit die alten Kerzen beim Herausschrauben nicht abbrechen. Die Arbeiten erfordern insgesamt viel Erfahrung und sollte nur von einer entsprechenden Fachwerkstatt durchgeführt werden.
Kosten für den Wechsel der Glühkerzen
Auch wenn es – im Falle eines Defekts – theoretisch möglich ist, nur die betroffene Kerze auszutauschen, empfiehlt es sich direkt den gesamten Glühkerzen-Satz wechseln zu lassen.
Pro Zylinder ist dabei je eine Glühkerze verbaut. Je nach Fahrzeugmodell kann man mit Materialkosten von 15,- bis 150,- Euro pro Glühkerze rechnen. Bekannte Hersteller sind unter anderem Bosch, Beru und NGK. Bei einem 4-Zylinder-Motor (vier Glühkerzen verbaut) entstehen somit Materialkosten zwischen 60,- und 600,- Euro.
Abhängig davon, wie gut sich die alten Glühkerzen ausbauen lassen, dauert der Austausch eines Satzes meist zwischen 30 und 90 Minuten. Ausgehend von einem Stundensatz in Höhe von 100,- Euro ergeben sich somit Arbeitskosten von 50,- bis 150,- Euro.
Insgesamt kommt man bei einem 4-Zylinder-Motor – gemäß dieser Kalkulation – daher auf Gesamtkosten von rund 120,- bis 750,- Euro.
Glühkerzen wechseln – Kosten in tabellarischer Übersicht
| Material / Dienstleistung | geschätzte Preise |
|---|---|
| Materialkosten Glühkerzen | 60,- bis 600,- Euro |
| Arbeitsaufwand | 40,- bis 120,- Euro |
| Gesamtkosten Austausch 4 Glühkerzen (bei einem 4-Zylinder Motor) | rund 100,- bis 700,- Euro |
Funktionsweise der Glühkerzen
Glühkerzen unterstützen den Startvorgang von Dieselmotoren und stellen einen emissions- und verschleißarmen Motorlauf sicher.
Ist der Motor kalt, heizen sie vor dem Start denn Brennraum vor, sodass der eingespritzte Dieselkraftstoff leichter zünden kann.
Während das Vorglühen in älteren Autos bis zu einer halben Minute dauern kann, ist dies in modernen Motoren schon nach wenigen Sekunden erledigt. Je höher die Außentemperaturen sind, desto schneller erreicht der Brennraum die gewünschte Temperatur.
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