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Kardanwelle defekt / Schäden an der Kardanwelle – Symptome, Reparatur sowie anfallende Kosten einfach und kurz erklärt!

Wichtige Erfahrungswerte im Überblick
  • Eine Kardanwelle ist eine Gelenkwelle, welche bei Fahrzeugen mit Hinterradantrieb und Frontmotor bzw. bei Fahrzeugen mit Allradantrieb verbaut wird.
  • Sie überträgt das Motordrehmoment vom Getriebe aus – längs unter dem Auto entlang – an die Hinterachse. Das Drehmoment wird dort dann vom entsprechenden Achsgetriebe aufgenommen und an die Räder weitergeleitet. Autos mit Frontmotor und Frontantrieb haben keine Kardanwelle verbaut.
  • Defekte an der Kardanwelle machen sich vor allem durch Vibrationen und teils „schlagende“ Geräusche beim Lastwechsel bemerkbar.
  • Mehr über die typischen Symptome, den Wechsel und alle anfallenden Kosten erfährst du im folgenden Ratgeber!

Symptome / Anzeichen einer defekten Kardanwelle

Ist eine Kardanwelle ausgeschlagen bzw. ausgerissen und läuft nicht mehr korrekt, kann sich das unter anderem durch folgende Symptome äußern. Diese nehmen zu, je weiter der Schaden fortgeschritten ist.

  • Vibrationen (je nach genauer Ausprägung bspw. wahrnehmbar an der gesamten Karosserie oder im Innenraum)
  • Ungewohnte Geräusche beim Fahren – bspw. aufschwingende Geräusche, „Brummen“ oder „Knacken“
  • „Schlagende Geräusche“ beim Lastwechsel
  • Fettaustritt an einer Manschette sichtbar (abhängig von der Art der Kardanwelle, Hebebühne erforderlich)
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Was sind die Ursachen einer defekten Kardanwelle?

Schäden an der Kardanwelle sind vergleichsweise selten und betreffen dann vor allem Fahrzeuge mit einer hohen Laufleistung. Als Ursache kommen dann vor allem

  • Korrosion
  • Materialermüdung
  • Überlastung
  • und äußere Faktoren wie bspw. ein Aufsetzen des Fahrzeugs oder ein Unfall infrage.

Womit könnte eine defekte Kardanwelle verwechselt werden?

Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass nicht jedes Fahrzeug eine Kardanwelle verbaut hat. Diese ist wie oben bereits beschrieben nur bei Fahrzeugen mit Hinterradantrieb und Frontmotor sowie bei Fahrzeugen mit Allradantrieb vorhanden.

Die oben genannten Symptome können teilweise auch bei einer defekten Kupplung auftreten. Vibrationen und schlagende Geräusche beim Lastwechsel können unter anderem durch defekte Motorlager verursacht werden. „Brummende“ Geräusche können ihre Ursache bspw. auch bei defekten Radlagern haben.

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Weiterfahren mit defekter Kardanwelle?

Wird das Auto trotz einer defekten Kardanwelle weiterhin genutzt, kann es unter anderem zu teuren Schäden an Getriebe und Achsgetriebe kommen. Aus diesen Gründen ist es wichtig, schon bei einem ersten Verdacht zeitnah in eine Werkstatt zu fahren.

Hauptuntersuchung trotz defekter Kardanwelle?

Ist die Befestigung der Kardanwelle mangelhaft, die Hardyscheibe gerissen oder hat das Lager zu viel Spiel, kann man davon ausgehen, dass die Hauptuntersuchung nicht bestanden wird. Ist die Hardyscheibe jedoch lediglich etwas porös, wird dies meist nur als geringfügiger Mangel mit einem entsprechenden Hinweis im Prüfprotokoll ausgewiesen.

Reparatur oder Wechsel der Kardanwelle

Ob eine defekte Kardanwelle komplett ersetzt werden muss oder ob Reparaturen möglich sind, ist immer vom individuellen Fall und der genauen Problemursache abhängig.

Eine verschlissene Hardyscheibe kann bspw. unproblematisch ersetzt werden. Teilweise gibt es auch weitere Einzelteile wie Staubschutzmanschetten oder Gelenke bzw. Lager, welche einzeln ersetzt werden können.

Darüber hinaus besteht oftmals die Möglichkeit, eine Kardanwelle im Ganzen in einem Spezialbetrieb aufarbeiten zu lassen.

Auch gebrauchte Autoersatzteile können – insbesondere bei Fahrzeugen mit einem geringen Zeitwert – eine sinnvolle Option darstellen. Hier sollten dann jedoch die Verschleißteile wie die Hardyscheibe dennoch erneuert werden.

Ablauf der Arbeiten

Unabhängig davon, ob später die gesamte Kardanwelle oder nur einzelne Komponenten ersetzt werden müssen, wird die gesamte Welle zunächst ausgebaut. Der genaue Ablauf variiert dabei je nach Fahrzeug. Eine Hebebühne oder Werkstattgrube ist in jedem Fall erforderlich.

Ist das Auto von unten gut zugänglich, wird zunächst die Unterbodenverkleidung und anschließend der Auspuff demontiert. Danach müssen meist noch diverse Verstrebungen am Unterboden gelöst werden, bis die Kardanwelle samt Mittellager frei zugänglich ist und ausgebaut werden kann.

Der Aufwand kann steigen, wenn einzelne Schrauben festgerostet oder schwer zugänglich sind. Bei manchen Fahrzeugen ist es zudem erforderlich, die Hinterachse zu demontieren, damit man die Welle nach unten herausnehmen kann. Dann steigt der Arbeitsaufwand stark.

Die Arbeiten sollten immer in einer Fachwerkstatt durchgeführt werden, da neben Fachwissen (z.B. Gefahr eines falschen Zusammenbaus und sich daraus ergebende Unwucht) auch Spezialwerkzeug und eine Hebebühne oder Werkstattgrube erforderlich ist.

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Was kostet es, die Kardanwelle wechseln bzw. reparieren zu lassen?

Manchmal ist es möglich und ausreichend, lediglich die verschlissene Hardyscheibe und / oder einzelne Lager bzw. Gelenke der Kardanwelle gegen Neuteile zu ersetzen.

Dabei ist jedoch entscheidend, ob entsprechende Ersatzteile überhaupt einzeln angeboten werden. Hier kann es helfen, gezielt in einer freien Werkstatt danach zu fragen, falls es beim Markenhändler nur komplette Wellen gibt.

Insgesamt ergibt sich daher eine große Preisspanne bei den Materialkosten. Dabei kann es sein, dass die Materialkosten bspw. nur bei rund 100,- Euro liegen, wenn einzelne Ersatzteile wie eine neue Hardyscheibe oder ein neues Mittellager verwendet werden können. Bekannte Hersteller von Ersatzteilen sind Febi, Lemförder, Meyle und SKF.

Kann die Kardanwelle von einem Spezialbetrieb aufgearbeitet bzw. instand gesetzt werden, kann man neben Aus- und Einbau mit Kosten von rund 500,- Euro rechnen.

Allerdings kann es auch sein, dass die Kardanwelle tatsächlich komplett ersetzt werden muss, was zu Materialkosten von bis zu 1.500 Euro führen kann.

Der Aufwand für entsprechende Arbeiten liegt je nach Fahrzeugmodell bei etwa einer bis drei Stunden. Ausgehend von einem Stundensatz in Höhe von 100,- Euro ergeben sich somit Arbeitskosten zwischen 100,- und 300,- Euro.

Somit ergibt sich eine besonders große Preisspanne von rund 200,- bis hin zu 1.800 Euro.

Handelt es sich um ein Fahrzeug mit geringer Laufleistung sollte unbedingt ein Garantie- bzw. Kulanzantrag gestellt werden. Das gilt vor allem für Baureihen, bei denen es vermehrt zu Problemen kommt. Hier gibt es online unter anderem verschiedene Forenbeiträge von VW Tiguan und VW Touareg Besitzern.

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Wie funktioniert eine Kardanwelle?

Die Kardanwelle ist zwischen Wechselgetriebe und Achsgetriebe befestigt und überträgt zwischen diesen Baugruppen das Motordrehmoment. Zudem sind die Lagerungen und die Dämpfungselemente (Hardyscheibe) der Kardanwelle dafür verantwortlich, auftretende „Dreh“-Schwingungen zu reduzieren.

Damit unter dem Auto größere Abstände zwischen den Baugruppen überwunden werden können und der Fahrkomfort durch eine geringere Geräuschentwicklung verbessert wird, werden bei manchen Autos auch zwei- bzw. dreiteilige Kardanwellen eingesetzt.

TIPP: Um die Kardanwelle zu schonen, sollte extrem „ruppiges“ Anfahren vermieden werden.

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