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Kupplung defekt / rutscht – Symptome, Reparatur / Wechsel sowie anfallende Kosten einfach und kurz erklärt!

Wichtige Erfahrungswerte im Überblick
  • Aufgabe der Kupplung ist es, bei Bedarf den Kraftfluss des Motors zum Getriebe zu trennen, sodass der Gang gewechselt werden kann. Außerdem ist erst dadurch ein ruckfreies Anfahren möglich.
  • Kupplungen sind Verschleißteile. Ihr Wechselintervall hängt stark vom eigenen Fahrverhalten ab. In der Regel muss eine Kupplung nach etwa 180.000 Kilometern gewechselt werden. Ist der Wechsel (deutlich) eher erforderlich, muss hierfür die genaue Ursache ermittelt werden.
  • Mehr über die typischen Symptome eines Defekts, den Wechsel und alle anfallenden Kosten erfährst du im folgenden Ratgeber!
  • Hinweis: Der nachfolgende Ratgeber bezieht sich auf Trockenkupplungen, wie sie bspw. in PKWs mit manuellem Getriebe verbaut sind.
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Symptome einer defekten / rutschenden Kupplung

  • Trotz steigender Drehzahl erhöht sich die Fahrzeuggeschwindigkeit nach dem Einkuppeln nicht gleichmäßig (= Kupplung rutscht)
  • „Unsanftes“ / „ruckartiges“ Anfahren
  • Nach dem Einkuppeln riecht es verbrannt
  • Beim Einkuppeln entstehen quietschende Geräusche
  • Kupplung lässt sich allgemein „schwer“ betätigen
  • Gänge lassen sich nur schwer oder gar nicht einlegen
Häufig wird für das Testen der Kupplung folgendes Verfahren empfohlen
Bei angezogener Handbremse wird der höchste Gang eingelegt und eingekuppelt – sprich „die Kupplung kommen lassen“. Geht daraufhin der Motor aus, funktioniert die Kupplung ordnungsgemäß. Läuft der Motor hingegen weiter, ist dies ein Indiz für eine defekte Kupplung. Jedoch besteht bei dieser eigenhändig durchgeführten Prüfung die Gefahr, dass eine intakte Kupplung einen Schaden davon trägt. Daher übernehmen wir hierfür keine Haftung und empfehlen, die Prüfung der Kupplung in der Werkstatt durchführen zu lassen.
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Welche Schadensbilder gibt es an der Kupplung?

Da es sich bei einer Kupplung letztlich um ein Verschleißteil handelt, ist die häufigste Problemursache ein verschlissener Kupplungsbelag. Hier hilft nur der Austausch gegen einen neuen Kupplungssatz.

Dennoch können die oben genannten Symptome auch durch andere Defekte an der Kupplung verursacht werden. Dabei kommen unter anderem folgende Komponenten infrage:

  • Probleme an Druckplatte, Nadellager, Torsionsfeder oder der Verzahnung
  • Probleme an Geberzylinder (am Pedal) oder Nehmerzylinder (am Getriebe)
  • ein Defekt des Ausrücklagers 
  • Defekte an der mechanischen oder hydraulischen Betätigung
  • Verunreinigung der Kupplung durch undichte Wellendichtringe
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Reparatur oder Wechsel der Kupplung

Zur Vereinfachung gehen wir im Folgenden davon aus, dass ein verschlissener Kupplungsbelag die Problemursache ist und ein neuer Kupplungssatz verbaut werden soll.

Der genaue Ablauf eines Wechsels variiert dabei je nach Bauweise des Fahrzeuges. Da sich die Kupplung zwischen Motor und Getriebe befindet, muss letzteres ausgebaut werden.

Darüber hinaus kann noch der Ausbau zahlreicher weiterer Komponenten (bspw. Batterie, Kupplungszylinder, AnlasserAntriebswellen etc.) erforderlich sein. Bei VW muss oftmals noch der Aggregatträger abgesenkt oder ausgebaut werden, sodass das Getriebe entnommen werden kann.

Oftmals muss das Ein-oder Zweimassenschwungrad ebenfalls ersetzt werden. Grund hierfür sind lokale Überhitzungen und Risse. Zudem werden das Ausrücklager und die Kupplungsdruckplatte üblicherweise ebenfalls direkt mit ersetzt.

Kosten für den Wechsel der Kupplung

Da vor allem der Ausbau des Getriebes sehr aufwendig ist, wird in der Regel ein vollständiger, neuer Kupplungssatz verbaut.

Die Materialkosten für einen solchen Kupplungssatz (Reibscheibe, Kupplungsdruckplatte und Ausrücklager, ohne Ein-bzw. Zweimassenschwungrad) liegen meist zwischen 200,- und 600,- Euro. 

Abhängig sind die Ersatzteilkosten dabei insbesondere von Fahrzeug und Ersatzteilhersteller. Bekannte Hersteller von Ersatzteilen sind beispielsweise Sachs, Luk oder Valeo.

Der Kupplungswechsel dauert etwa zwischen drei und acht Stunden. Der genaue Aufwand ist abhängig von der jeweiligen Bauweise des Fahrzeuges und variiert daher stark.

Ausgehend von einem Stundensatz in Höhe von 100,- Euro ergeben sich somit Arbeitskosten von rund 300,- bis 800,- Euro

Insgesamt kommt man gemäß dieser Kalkulation auf Gesamtkosten zwischen 500,- und 1.400 Euro. 

Da es sich um ein Verschleißteil handelt, ist ein Kulanzantrag normalerweise aussichtslos.

Material / Dienstleistunggeschätzte Preise
Kupplungssatz200,- bis 600,- Euro
Arbeitsaufwand300,- bis 800,- Euro
Gesamtkosten Wechsel Kupplung500,- bis 1.400 Euro
 Alle Preise verstehen sich als grobe Richtwerte inklusive der Mehrwertsteuer und können selbstverständlich abweichen.

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Funktionsweise der Kupplung

Die Kupplung besteht aus

  • Schwungrad,
  • Kupplungsscheibe,
  • Druckplatte mit Tellerfeder (Kupplungskorb),
  • Ausrücklager und
  • einer Betätigungseinrichtung.

Die Getriebeeingangswelle ist mit der Kupplungsscheibe über eine verzahnte Welle verbunden. Wird die Kupplung nicht betätigt, wird die Drehbewegung der Kurbelwelle auf die Getriebeeingangswelle übertragen.

Die Kupplungsscheibe wird in diesem Moment von der Druckplatte des Kupplungsautomaten an die Reibfläche des Schwungrades gepresst. Die Anpresskraft realisiert die Tellerfeder.

Wird das Kupplungspedal betätigt, drückt das Ausrücklager auf die Tellerfeder und die Druckplatte löst sich von der Kupplungsscheibe. Die Getriebedrehzahl verringert sich, sodass ein Gangwechsel erfolgen kann.

Eine weitere Aufgabe der Kupplung ist es, die Schwingungen des Motors aufzunehmen und zu dämpfen. Federelemente sind dazu direkt in der Kupplungsscheibe integriert.

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So schonst du deine Kupplung

  • Vermeide unnötiges „Vorrollen“ an einer roten Ampel / Lass die Kupplung nicht permanent schleifen
  • Kupple wann immer möglich aus bzw. schalte in den Leerlauf, um den Fuß vom Kupplungspedal nehmen und damit das Ausrücklager schonen zu können
  • Fahre vorausschauend und vermeide so unnötiges Schalten
Gut zu wissen
Vor allem das das Fahren bzw. Rangieren mit Anhängern und Wohnwagen stellt für die Kupplung eine erhöhte Belastung dar. In der Regel ist ein Otto-Motor (=“Benziner“) – wegen des geringeren Drehmoments bei niedriger Motordrehzahl im Vergleich zu einem Dieselmotor – nicht zum Ziehen schwerer Anhänger geeignet. Nicht selten hält die Kupplung dann nur die halbe Lebensdauer und muss früh ersetzt werden. Vorsicht daher beim Gebrachtwagenkauf von Autos mit Anhängerkupplung und „kleinem“ Otto-Motor.
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