- Trommelbremsen stellen eine Alternative zu Scheibenbremsen dar. Bei „Verbrennern“ werden sie heutzutage jedoch nur noch vereinzelt im Kleinwagensegment und dort ausschließlich an der Hinterachse verbaut. Eine Renaissance erleben Trommelbremsen jedoch bei vollelektrischen PKWs. So hat bspw. der der Kompaktklasse zugehörige VW ID.3 Trommelbremsen an der Hinterachse verbaut.
- Die Bremsbeläge der Bremsbacken sind Verschleißteile und müssen daher wie auch die Bremsbeläge bei Scheibenbremsanlagen in gewissen Intervallen ersetzt werden. Zudem kann es bspw. durch häufige Kurzstreckenfahrten dazu kommen, dass bewegliche Teile korrodieren, sodass die Trommelbremse quietscht und nicht mehr korrekt arbeitet. Man spricht dann von einer festen bzw. verklemmten Trommelbremse. Dies kann auch dann vorkommen, wenn das Auto längere Zeit mit angezogener Handbremse bei feucht-nassem Wetter draußen stand.
- Was du zu Arbeiten an den Trommelbremsen wissen musst und mit welchen Kosten zu rechnen ist, erfährst du im nachfolgenden Ratgeber.
Symptome / Anzeichen für defekte / verschlissene Trommelbremsen
- Quietschende Geräusche aus dem Bereich der Bremstrommeln – teilweise beim Bremsen – teilweise auch während der Fahrt
- (Starke) metallische Geräusche aus dem Bereich der Bremstrommeln
- Flecken durch das Austreten von Bremsflüssigkeit (hat fast immer eine gelbliche (DOT 4) oder blaue (DOT 5) Farbe)
- Auto lässt sich auf einer ebenen Fläche nicht schieben
Weiterfahren trotz fester / verschlissener Trommelbremsen?
Besteht der Verdacht, dass es ein Problem mit den Trommelbremsen gibt, sollte schnellstmöglich eine Werkstatt aufgesucht werden, sodass das Problem behoben werden kann. Andernfalls kann es sein, dass es zu weiteren Schäden in der Bremstrommel kommt, die für unnötige Zusatzkosten sorgen.
Zudem kann die Bremstrommel schlimmstenfalls ausfallen, was ein Sicherheitsrisiko für dich und andere Verkehrsteilnehmer darstellt.
Hauptuntersuchung bestehen trotz fester / verschlissener Trommelbremsen?
Bestehen Probleme an den Trommelbremsen, handelt es sich um ein einen erheblichen, sicherheitsrelevanten Mangel. In der Folge wird die Hauptuntersuchung nicht bestanden.
[adrotate banner=“56″]Austausch / Wechsel der Trommelbremsen
Welche Arbeiten an den Trommelbremsen genau notwendig sind, hängt von der genauen Problemursache ab. Oft kann dies erst nach einem Öffnen der Bremstrommel beurteilt werden. Hierfür muss bei einigen PKWs neben dem Rad zunächst das Radlager demontiert werden.
Zum einen ist es denkbar, dass – ähnlich wie bei einer Scheibenbremsanlage – lediglich die Bremsbacken/ bzw. -beläge verschlissen sind und ersetzt werden müssen. Hier ist immer ein Austausch gegen Neuteile erforderlich.
Eine andere Problemursache kann eine nicht korrekt arbeitende Mechanik sein. Hier ist es bspw. denkbar, dass ein Teil der Federn / Führungen korrodiert ist und somit nicht mehr einwandfrei arbeitet. Eine Instandsetzung ist dann in der Regel möglich. Teilweise reicht eine Reinigung bestimmter Teile aus, teilweise müssen einzelne Komponenten ersetzt werden.
Wichtig ist, dass abschließend eine Grundeinstellung der Feststellbremse vorgenommen wird. So wird sichergestellt, dass beide Seiten gleichmäßig bremsen. Zudem muss die Bremsanlage entlüftet werden.
Kosten für Arbeiten an den Trommelbremsen
Die Kosten für Arbeiten an den Bremstrommeln variieren je nach genauer Problemursache:
Variante 1: Verschlissene Bremsbacken/ – beläge
Pro Rad an der Hinterachse ist immer eine Bremstrommel mit je zwei Bremsbacken- / belägen verbaut. Da der Wechsel immer achsweise erfolgen sollte, kann man mit Materialkosten von rund 50,- bis 70,- Euro für vier Bremsbacken inkl. Belägen rechnen. Bekannte Hersteller von Ersatzteilen sind bspw. ATE und Textar.
Hinzu kommt der Arbeitsaufwand von rund einer bis anderthalb Stunden. Ausgehend von einem Stundensatz in Höhe von 100,- Euro ergeben sich daraus Arbeitskosten von rund 100,- bis 150,- Euro. Somit kommt man auf Gesamtkosten von etwa 150,- bis 220,- Euro für den achsweisen Wechsel der Bremsbacken/ – beläge bei einer Trommelbremse.
[adrotate banner=“30″]Variante 2: Korrosion / Trommelbremse fest
Sind nur einzelnen Komponenten betroffen, die wieder gangbar gemacht werden können, richten sich die Gesamtkosten lediglich nach dem erforderlichen Zeitaufwand.
Oftmals lohnt es sich jedoch, auf einen vollständigen, neuen Trommelbremssatz zurückzugreifen, der neben neuen Bremsbacken auch alle Spangen, Hebel, Federn und einen neuen Radbremszylinder enthält. So reduziert man das Risiko, dass in absehbarer Zeit erneut Arbeiten an den Trommelbremsen erforderlich sind. Die Gesamtkosten für einen solchen Satz liegen bei etwa 150,- bis 200,- Euro. Hinzu kommt der Arbeitsaufwand von rund einer bis anderthalb Stunden.
Insgesamt ergeben sich bei einem Stundensatz in Höhe von 100,- Euro somit Gesamtkosten von rund 250,- bis 400,- Euro.
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