- Wärmetauscher nutzen einen Teil der Abwärme des Motors um die Luft für den Innenraum des Autos zu erwärmen.
- Ist der Wärmetauscher undicht oder verstopft, sorgt dies bei fast allen Autos für (sehr) hohe Reparaturkosten. Grund dafür ist, dass der Wärmetauscher nur sehr aufwendig gewechselt werden kann.
- Mehr über die typischen Symptome, den Wechsel und alle anfallenden Kosten erfährst du im folgenden Ratgeber!
Symptome / Anzeichen eines defekten Wärmetauschers
Ist ein Wärmetauscher undicht oder verstopft, kann sich dies unter anderem durch folgende Symptome äußern. Bitte beachte, dass diese nicht alle gemeinsam auftreten müssen.
- Innenraum wird nicht ausreichend warm
- Innenraum wird nicht gleichmäßig erwärmt (warme Luft kommt nur aus einem Teil der Lüftungsdüsen)
- Kühlwassergeruch (oft als süßlich beschrieben) im Innenraum wahrnehmbar
- Hohe Luftfeuchtigkeit im Innenraum (erkennbar bspw. an von Innen beschlagenen Scheiben)
- Kühlwasserpfütze im Innenraum
- Kühlwasserverlust im Ausgleichsbehälter
- Motor überhitzt aufgrund des Kühlwasserverlustes
Aufgrund der hohen Reparaturkosten im Falle eines Defekts, muss die Funktionstüchtigkeit der Heizung und damit des Wärmetauschers immer auch im Rahmen eines Gebrauchtwagenkaufs sichergestellt werden. Dazu sollte neben dem Kühlwasserstand kontrolliert werden, dass bei warmem Motor und der Heizung auf der höchsten Stufe, auch tatsächlich aus allen Lüftungsdüsen gleichmäßig warme Luft kommt.
[adrotate banner=“56″]Ursachen eines defekten Wärmetauschers
- Kühlerdichtmittel hat den Wärmetauscher verstopft
- Falsches Kühlwasser / falscher Kühlwasserzusatz verwendet (dadurch bspw. Korrosion)
Womit kann ein defekter Wärmetauscher verwechselt werden?
Hier kommt es darauf an, welche Symptome genau auftreten. Je mehr der zuvor genannten Anzeichen gemeinsam auftreten, desto wahrscheinlicher ist es, dass der Wärmetauscher tatsächlich für die Probleme verantwortlich ist. Ganz sicher lässt sich dies jedoch nur durch eine Druckprobe mit anschließender Sichtprüfung feststellen.
Wird lediglich der Innenraum nicht warm, kommt unter anderem auch ein defektes Thermostat, ein defekter Motor für das Innenraumgebläse oder ein defekter Innenraumtemperatursensor infrage. Mehr Informationen zu möglichen Ursachen und den damit verbundenen Kosten findest du in diesem Ratgeber.
Ist das Leitsymptom ein Kühlwasserverlust, kann dieser unter anderem auch durch einen undichten Kühler, eine defekte Wasserpumpe oder eine undichte Zylinderkopfdichtung verursacht sein. Mehr Informationen zu möglichen Ursachen und den damit verbundenen Kosten findest du in diesem Ratgeber.
Auswirkungen eines defekten Wärmetauschers auf die Hauptuntersuchung
Ein defekter Wärmetauscher hat in der Regel keine direkte Auswirkung auf das Bestehen der Hauptuntersuchung.
Weiterfahren trotz defektem Wärmetauscher?
Besteht der Verdacht eines defekten Wärmetauschers, sollte zeitnah eine Werkstatt aufgesucht werden. Denn eine Undichtigkeit sorgt für einen permanenten Kühlwasserverlust. Daraus kann neben einem Wasserschaden im Innenraum schlimmstenfalls auch ein Motorschaden aufgrund von Überhitzung entstehen.
[adrotate banner=“56″]Reparatur oder Wechsel eines defekten Wärmetauschers?
Ist der Wärmetauscher undicht, muss er gegen ein Neuteil ersetzt werden. Handelt es sich stattdessen um einen verstopften Wärmetauscher, kann dieser oftmals mit diversen Mitteln (bspw. Kühlerreiniger und Druckluft) gereinigt werden.
Abhängig ist dies jedoch vom genauen Zustand des Bauteils und dem Aufwand für einen Wechsel. Denn je höher der Arbeitsaufwand für Aus- und Einbau ist, desto wichtiger ist es, keinen erneut erforderlichen Wechsel zu riskieren.
Insgesamt ist der Wechsel eines defektes Wärmetauschers bei den meisten Autos sehr aufwendig. Grund dafür ist, dass das Bauteil in der Regel zwischen Motorraum und Innenraum unter dem Armaturenbrett sitzt.
Für einen Wechsel müssen zunächst alle Kühlwasseranschlüsse im Motorraum gelöst werden. Anschließend wird das Armaturenbrett ausgebaut. Erst dann kann der Wärmetauscher im Lüftungskasten ersetzt werden. Nachdem wieder alle Bauteile montiert wurden, wird sichergestellt, dass die ursächlichen Symptome verschwunden sind.
Kosten für den Wechsel des Wärmetauschers
Die Materialkosten für einen neuen Wärmetauschers liegen bei rund 80,- bis 200,- Euro. Bekannt Ersatzteilhersteller sind DENSO, Mahle und Febi Bilstein.
Den größten Anteil an den Gesamtkosten haben jedoch die Arbeitskosten. Da das Armaturenbrett für den Wechsel fast immer aufwendig ausgebaut werden muss, kann man mit einer Arbeitszeit von 5 bis 10 Stunden rechnen. In Einzelfällen kann der Wechsel auch bis zu 15 Stunden dauern.
Das entspricht bei einem Stundensatz in Höhe von 100,- Euro Arbeitskosten von rund 500,- bis 1.000 Euro.
Insgesamt kommt man gemäß dieser Kalkulation daher auf Gesamtkosten von rund 600,- bis 1.200 Euro. Dabei kann man sagen: je moderner und „luxuriöser“ das Auto, desto aufwendiger der Ausbau des Armaturenbretts und desto höher die Gesamtkosten.
Material / Dienstleistung | geschätzte Preise |
---|---|
Wärmetauscher | 80,- bis 200,- Euro |
Arbeitsaufwand | 500,- bis 1.000 Euro |
Gesamtkosten Wechsel Wärmetauscher | rund 600,- bis 1.200 Euro |
Bedeutung und Funktionsweise des Wärmetauschers
Wärmetauscher sind Teil des Kühlwasserkreislaufs des Motors. Dort zirkuliert Kühlwasser, welches die im Motor entstehende Wärme aufnimmt und zum Kühler abtransportiert. Dort wird sie dann an die Umgebungsuft abgegeben.
Um die Frischluft für den Fahrzeuginnenraum zu erwärmen, durchströmt das warme Kühlwassers den Wärmetauscher und sorgt so dafür, dass die darüber einströmende Frischluft auf die gewünschte Temperatur erwärmt wird. Reguliert wird die Menge der so erwärmten Luft entweder durch ein Kühlwasserventil oder durch elektromechanisch gesteuerte Luftklappen.
Pro PKW ist in der Regel ein Wärmetauscher verbaut. Bei größeren PKWs wie bestimmten SUVs, VANs und Kleinbussen (bspw. T5, T6 und V-Klasse) ist jedoch noch ein zweiter Wärmetauscher für den Fonds verbaut.
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